Perspektiven

… des Reisens. Alternative Möglichkeiten der Freizeitgestaltung.

Die aktuellen Diskurse rund ums Reisen bewegen sich im Spannungsfeld zwischen der Suche nach immer neuen Abenteuern und spektakulären Herausforderungen (kaum eine Steilwand ist zu steil, um nicht doch ungesichert an ihr hochzuklettern), die es zu erleben und zu meistern gilt, und den ökologischen Anforderungen, die einen Ressourcen schonenden Umgang mit der Umwelt nahelegen. Dabei kollidiert häufig der Wunsch nach einem Schneller-Höher-Weiter, intensiven Erfahrungen und dem Bedürfnis nach Individualität, mit der sich langsam durchsetzenden Einsicht, dass es ohne Veränderungsprozesse bei uns selbst nicht weitergehen kann. Wir sind an die planetaren Grenzen unseres Tuns gestoßen und sehen uns, zuletzt durch die Coronakrise sehr beeinflußt, mit zum Teil einfachen Fragen konfrontiert: wohin im Urlaub und wenn überhaupt, mit wem und wie?

Als Kinder unserer Zeit, die Selbstoptimierung und Inszenierung des Lebens immer im Hinterkopf, geprägt durch facebook, Instagram, Pinterest und Co., schwanken wir bei der Planung unseres Urlaubs oft zwischen maximaler Erholung und einem maximalen Spaßfaktor. Massentourismus hier und einsame Inseln dort. Oft scheint es, als wäre jeder noch so ausgefallene Wunsch erfüllbar. Strandparty mit 1000 Freunden oder allein in Ruhe und einsam für den Moment ganz weit weg. Weltfluchten aus dem Reisebüro: kaum ein Kloster, was keine Schweigeseminare anbietet. Alles ist gut, wenn es nur ausgefallen ist und sich schön abbilden läßt. Die Alternativen zu vollen Stränden lesen sich wie die Geschichten aus „Tausendundeine Nacht“.

Einmal mit der Katze um die halbe Welt“, „Weite Wege wandern – 45.000 km zu Fuß“, „4300 Tage unterwegs auf fünf Kontinenten“ und „6000 km westwärts – Mit dem Rad durch Amerika“.

Nur wie praktikabel sind die Vorlagen, die uns so phantastisch erscheinen? Wer hat überhaupt die Zeit, ganze Kontinente zu durchwandern und den Mut, die einsamsten Berggipfel zu erklimmen? Versucht man diese Gedanken weiterzuentwickeln, landet man schnell bei regionalen Konzepten: Näher dran, kürzer, einfacher (im positiven Sinne), langsamer und häufig der Natur ein Stück näher. Es geht auch ganz ohne Flugscham und einen Ablaßhandel mit CO2-Zertifikaten für den Langstreckenflug. Dies aufzuzeigen ist mein Anliegen. Hier, genau an dieser Stelle, will die Internetseite „TIERWANDERUNGEN.de“ ansetzen.

Ohne erhobenen Zeigefinger sollen niedrigschwellige, leicht umzusetzende Vorlagen den Anstoß zu eigenen Unternehmungen geben. Ein kurzer Urlaub hier, ein Freizeitvergnügen dort. Mal als Familien-/Gruppenausflug oder als Unternehmung für einen Einzelnen, der etwas Ruhe und Abstand vom Alltag sucht. Diese Internetseite soll dazu anregen, sich auf den Weg in ein neues Reiseleben zu machen. In ein erfülltes, kurzweiliges Reiseleben, welches die alten Urlaubsideen ohne Kritik aufgreift, sie weiterentwickelt/fortschreibt und so behutsam den aktuellen Erfordernissen anpaßt. Realisierbare, vergnügliche Abenteuer, die Erholung, Unterhaltung und Abwechslung bieten – vorzeigbare Fotos garantiert.