Idee

Warum in Begleitung von Tieren wandern?

Nicht ohne Grund habe ich mir einen Begriff angeeignet, der überlebensnotwendige Aspekte des Verhaltens beschreibt – wandern/Wanderungen. Gleichbedeutend mit Ortsveränderungen, Mobilität und Migration, läßt er mich zugleich auch an Flucht und Vertreibung denken. Das Wort assoziiert den Wechsel zwischen Raum und Zeit. Nomaden wohin man schaut.

Was geben Tiere uns dazu? Worin liegt der Mehrwert, nachdem wir so gern fragen? Was habe ich von einem Esel an meiner Seite oder warum sollte ich mit einem Lama spazierengehen? Ich gehe immer mit einem Esel wandern, wird vielleicht manche Ehefrau anmerken, doch glauben Sie mir, kein Ehemann kann einen echten Esel ersetzen. Ausgeschlossen.

Auf all diese Fragen gibt es ganz einfache Antworten: Tiere stellen uns die Natur direkt zur Seite. Sie binden uns ein und sorgen für Entschleunigung, Richtungswechsel jeder Art und garantieren Kontakte, die wir vorher niemals wahrgenommen hätten. Plötzlich kommen wir mit anderen Menschen ins Gespräch und können dadurch ganz neue Erfahrungen sammeln. Sie holen uns aus den Blasen, in denen wir uns sonst bewegen und in denen wir uns eingerichtet haben. Die eine wird sich in Geduld üben müssen und der andere muß plötzlich Führungsstärke beweisen. Mit einem Tier an der Seite können wir viel über uns selbst lernen. Plötzlich wird uns z.B. unsere Ungeduld vor Augen geführt. Nur was bringts? Tiere öffnen uns Türen, die uns vorher verschlossen geblieben wären und sie knüpfen Verbindungen dort, wo wir achtlos weiter marschiert wären. Auf vier Pfoten oder Hufen sind sie Herausforderung und Partner zugleich. Mit einem Tier an seiner Seite ist ein Mensch nicht wirklich allein: „Wie heißt der denn?“, „Gehen sie oft mit einem Esel spazieren?“, „Darf ich ein Foto von ihrem Lama machen?“, „Mama, ich will auch mit einem Alpaka in den Urlaub“. Tiere sind viel mehr, als nur ein Mehrwert, eine Zugabe zu unseren Freizeitvergnügungen. Tiere sind die stete Erinnerung an unsere Umwelt.